Exemplarisches Lernen in der Sexualpädagogik

Exemplarisches Lernen am Beispiel der Sexualpädagogik kann Dialog, Unterricht und Lebensweltbezug für eine zukunftsweisende Pädagogik erlebbar machen.

In den Bildern der Gestalttherapie stehen wir vor einem Engpass, vor dem Durchbruch, der vom Ungeborenen als Bedrohung, als Druck, als Katastrophe, als Lebensende nach Monaten von gemütlichem Schaukeln im Uterus wahrgenommen wird: Es ging uns gut, und wir bemerken nicht, dass unser Wachstum die Enge bewirkt:

Die Atemluft der Städte wurde immer schlechter, die Lungenkrankheiten nehmen zu, doch die Abgase sind nicht mehr schwarz und stinkend: 

Wuhan hatte tagelang keine Sonne gesehen, weil über Chinas Großstädten "der Schornstein raucht" der Wohlstand wächst, und der Genuss von exotischen Wildtieren, ein Luxus der Mittelschicht.

Das Ungeborene kann sich eine andere Welt draußen so wenig vorstellen, wie wir uns ein Leben nach dem Konsum-Wahn, wie uns Börsen und Berufe, die Schulen und Stoffpläne entwerfen, die uns auch an den Hochschulen auf Berufe vorbereiten, wie sie sagen: "Auf das Leben".

„Ohne transzendierende Kategorien, … die Nase des Menschen wie die eines Schweines auf der Erde zu halten. 

... wurde der Mensch durch Bildung zur Arbeit für andere gebracht, durfte er lernen, sich für die Entwicklung der Produktion zu schinden.“ 

Heydorn 1980, 109f nach: Heinz Sünker: Gesellschaft, Politik, Bildungsarbeit, in:  Peter Mayo: Politische Bildung bei Antonio Gramsci und Paulo Freire: Perspektiven einer verändernden Praxis 2006 eineweltnetz.org/kritische-paedagogik

dialogische Sexualpädagogik

klingt erst mal als zu anspruchsvoll:

Natürlich braucht es pädagogische Vorstufen

Das Erleben wird nur angenehm sein, wenn Begegnung (kennen lernen) und Gestaltung (Raum), Ablauf (Vorschau, Zeit) Regeln und Vorgehen bekannt sind.

Ins Gespräch kommen - bei einer Kultur des Schweigens und Tabus

Wir Erwachsenen haben das Reden über die Themen der Sexualität nicht gelernt, und auch die Ausbildungen und Fachsprachen helfen erst man nicht weiter: Wir brauchen unseren eigenen Stil und Übungen dazu, um authentisch wirksam zu sein.

Oberstufe, Eltern und Lehrkräfte, Schul-Verantwortliche

Auch in Corona-Settings bewährt: Fach- und Familiengruppen* in einer geräumigen großen Aula, Eingangs- oder Pausenhalle, Chips und Getränke, Musik zum Intro, während kleinen Gesprächs- und Plauder-Runden und am Ende, 

abschließend Karten für Vereinbarungen, Planung für eine Reflexion oder Folge, Gruppen für die Schüler*innen und Tische am Rand für Beratungsstellen und Gesundheitsamt: Drei Stunden von 18-21h?    (*Einzelne werden zu-geladen)

Befreiung durch das Erleben angemessener Sprache

Das Grundwissen kann nicht einfach genug angefangen werden, aber das aller-wichtigste sind die Begriffe, die wir in allen Sprachen lernen sollten, bayrisch, deutsch ... etc.

Anatomie im Einzelnen gehört in den Unterricht, aber die Abläufe von Pubertät, Regel und Ausnahme, von Hygiene und Verhütung und den Umgang mit Ängsten und Störungen brauchen wir gesichert zum Überleben.

Selbstorganisation der Schüler*innen anregen

In der Oberstufe sollten (behutsam betreute) selbst organisierte Nachmittagsgruppen den Jugendlichen die Gelegenheit geben, in ihrem Kreis auch die Ebenen der Empfindungen und Gefühle, der Ängste und dem Umgang mit Problematiken, Unsicherheiten und Störungen zu üben.

In Supervisorischen Zirkeln sollten die Arbeitsweisen und offene Fragen, die Einladung von Fachleuten und die Einbeziehung der Schulsozialarbeit geklärt werden.

Kultur des Schweigens

Die Abläufe und Begriffe der Sexualität, auch im Laufe des Lebens, sind Tabus in unseren Kulturen, da wir die fröhlichen Treiben der Göttinnen und Götter mit einem patriarchalen Kult ersetzten, der sich mit der Opferung seiner Söhne mehr beschäftigte, was sich bis heute im "Feld der Ehre" der Familien und Kirchen auswirkt.

Adam und Eva, Abraham, Moses und Maria,

sie gehören mit ihren Botschaften in den Ethik- und Religionsunterricht, der die Tabus dahinter ansprechen sollten, um die falschen Schlüsse von Verurteilung anderer Orientierung von sexuellen Übergriffen zu trennen, diese wie auch Ehrenmorde und sonstige moralische Urteile über andere.

Tabus brauchen sorgsamen Umgang: Ansprechen und erst mal stehen lassen, wenn Zuhören nicht mehr möglich ist: Das Thema kommt garantiert wieder.

Schmutzige Begriffe und Ängste

brauchen Erwähnung und gesellschaftliche Zuordnung, die für alle verständlich wird, damit auch diese Grenzen allen geläufig, verständlich und damit entschärft sind:

noch in Arbeit


Ausbildung: ISP


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