Lern-Autonomie schafft reflexives Bewußtsein: Einstieg und Zukunftswerkstatt

 Lern-Autonomie schafft reflexives Bewußtsein


Autonomia
heißt das letzte Buch von Paulo Freire, der die befreiende Pädagogik und Modelle des Lernens entwickelt hatte, die von der UNESCO posthum noch einmal gewürdigt worden waren: Er stellt die Lernenden in die Mitte, die bei uns meist noch von Stoff, Qualifikationen und Konkurrenzen besetzt ist. 

Seit den 70er Jahren haben viele PädagogInnen auch hierzulande versucht, gegen die Regeln ihrer Einrichtungen solche Modelle durchzusetzen, haben sich mit wirklich demokratischen und emanzipatorischen Methoden aber selten in den Systemen beliebt gemacht.

Autonomie erscheint uns als Wunsch selbstverständlich, als Forderung aber überzogen zu sein. Die Regeln, die gegen sie ins Feld geführt werden, erscheinen heilig, Institutionen -verteidigend. 

Die Lernenden sollen sich in bestehende Systeme einpassen, ihre Regeln übernehmen. Als Pädagogen neigen wir dazu, eher Gefängniswärter als Anwälte der Lernenden zu werden.

Dabei kommt ausgerechnet aus der betrieblichen Ecke die Forderung, mehr zu Kreativität und Innovationsfähigkeit anzuleiten, statt veraltendes und schwer handhabbares Wissen zu verabreichen. Weder Ausbildung noch Status der meisten Lehrenden bieten dafür wirklichen Hintergrund, sie verteidigen lieber ihre Zellen, als sich mit Freiheit zu konfrontieren.

Eine Tagung zur Lern-Autonomie der PFG in Berlin

Zuerst tauschen die ca 30 Teilnehmenden - nach einer kurzen Vorstellungsrunde - die wichtigsten Ereignisse in den Lern-Biografien aus: Wenn ich meine Lern-Geschichte als Fieberkurve aufmale, in der die jeweils geringe oder hohe Autonomie des Lernens in den verschiedenen Institutionen sichtbar wird, was fällt mir auf?

Am folgenden Tag gehen alle nach einer körperlichen Lockerung und einer Einführung in die Grund-Methoden des Theater der Unterdrückten nach Augusto Boal daran, ihre Statuen und Bilder der behinderten Autonomie zu gestalten, nachmittags entstehen Forum-Szenen, die einem öffentlichen Publikum vorgestellt werden. 

Angst, Gewissen, Motivation und Utopie im Streit, Regel-Verordnung und Entscheidungen in der Familie, aber auch Rüstungs- und Börsenspekulation versus Friedensbemühungen werden Themen der Auseinandersetzungen, die durch die Zuschauer verändert werden können.

Eine Zukunftswerkstatt mit Kosovo-Albanern in München

Im Vordergrund steht nach wie vor die kulturelle Begegnung: Autonomie hat für Kosovo-Albaner einen anderen Klang, ihr Lernen mussten sie selbst organisieren und verteidigen, gleichzeitig ist es von vielen traditionellen Faktoren bestimmt und wurde nun durch die Flüchtlings-und Kriegssituation gewaltsam geöffnet.

Das Erleben einer Zukunftswerkstatt war schon ein neues Element, die gemeinsame Entwicklung mit Studierenden und Mitarbeitenden der Flüchtlingsbetreuung und VHS ergab viele idealistische Ansätze, die zwar immer wieder von Bedenken und Rücksichten überlagert waren, aber doch hoffnungsvolle Bilder zum Vorschein brachten.

Eineinhalb Tage mit dem dem Thema Lern-Autonomie brachten hier eine breite Stoffsammlung der nötigen Aufbauarbeit, weil wir uns natürlich in eine fernere Zukunft nach dem Krieg gewünscht hatten. Welche Elemente für die Einzelnen sofort umzusetzen sind, muss erst die Weiterarbeit zeigen, da wir in den Beschlüssen nicht sehr konkret geworden waren, Vieles hängt auch noch von vereinbarten Erkundungen ab.

Auf jeden Fall entstand ein sehr intensiver Kontakt, der mit einem Theaterprojekt von Seiten der Studierenden weitergeführt wurde, viele Informationen zu Möglichkeiten der eigenen Lern-Gestaltung von Sprache bis zu Berufsfähigkeiten wurden in einzelnen Gesprächen angerissen, eine weitere Werkstatt soll den Umgang mit den sehr bedingt reaktionsfähigen Schulen und berufsvorbereitenden Einrichtungen entwerfen.

Lern-Autonomie für Lehrende?

In der Paulo-Freire-Gesellschaft besteht die Planung, weitere Werkstätten zur Projekt-Entwicklung durchzuführen, auch deren Entwurf ist schon ein partizipativer Vorgang: Am So, 26. 9.’99 entwerfen wir in Hamburg eine Tagung zur autonomen Projektentwicklung. Weitere ausführliche Beiträge erscheinen in der Zeitschrift für befreiende Pädagogik der Paulo-Freire-Gesellschaft, die Protokolle der beiden oben angeführten Seminare und weiteres zur Zeitschrift finden Sie auf der homepage http://tel.de/08972308046/
Bei Interesse können Sie auch in den mail-Verteiler aufgenommen werden: 

Wie leiten wir zu selbstbestimmtem Lernen an, das auch Grundlage zu verantwortlichem Arbeiten ist?

    -   Kurze Replik zum Wiedergabe-Lernen, das nur Anpassung
        fordert und nicht zu initiativem Arbeiten führt.
 
    -   Knappes Eingehen auf die Umstände des Lernens: Lehrer-
        Ausbildung bis Stoff-Orientierung, Wissensmanagement?
 
    Der schwere Weg zum Dialog, Kontakt in Lernsituationen
 
    -   Bisherige Ansätze und ihre regelmäßigen Untergänge
 
    -   Der langsame Wechsel des gesamten Systems und unsere
        Fähigkeiten, in diesem unsere Rolle zu verändern
 
    Zwei Modelle, in der Gruppen Lernautonomie begannen:
 
    -   Die Mitgliederversammlung der PFG Mai 99 Berlin
 
    -   Die Zukunftswerkstatt einer kosovo- albanischen Gruppe
 
    Übertragungsmöglichkeiten auf Lern-Gemeinschaften

A u t o n o m i e

„Wir haben die Möglichkeit, zu begreifen,
auszuwählen, zu entscheiden, zu durchdringen.
Wir sind, weil wir sein werden.
Das ist die Bedingung, um sein zu können.“
P. Freire ‘Pedagogia da Autonomia’, Kap. 5,  S. 36

Autonomie - wie weit ist Autonomie in einer derart bürokratisierten Gesellschaft möglich? 

Ist es nicht geradezu anachronistisch heutzutage darüber nach­zudenken?
Wir wollen unsere Wahrnehmung verrücken, und das nicht nur theoretisch, sondern praktisch - mit Methoden des Theatermachers Augusto Boal.

Augusto Boal - Freund und Schüler von Paulo Freire und brasilianischer Theatermacher, entwickelte sein Methoden­set des Theaters der Unterdrückten, nachdem er von den staatlichen Bühnen (und später auch aus seinem Lande) vertrieben worden war. 

In aller Welt griff er die Fragestellungen und Probleme seiner Zuschauer auf und ließ sei mit seinen Methoden - dem Zeitungstheater, dem Statuen- oder Forumtheater und schließlich dem legislativen Theater ihre eigenen Lösungsansätze erarbeiten - ganz gleich, ob es Bettler in Argentinien oder missbrauchte Frauen in Paris waren.

Freitag, den 30.April 1999
Die Paulo Freire Gesellschaft stellt sich vor
           Kurze Einführung in den Autonomie-Begriff bei Paulo Freire
21 Uhr Gemeinsamer Gang durch die Ausstellung:
           Flüchtlingsbilder - Flüchtlinge fotografieren selber
Ort: Werkstatt der Kulturen Wissmannstr. 32 U-Bahn Hermann Platz U 7 oder U 8
10 Uhr Einführung in die Methoden der Boalschen Theaterarbeit mit Fritz Letsch
           Kleingruppenarbeit mit erfahrenen Boal-Trainern wie : Helge Löw, Bettina Berger, Christoph Leucht, Alwin Baumert, Annette Berger, Nöck Gail,
Ort: Technische Universität Berlin Franklin Str. 28/29, 4. Stock
Räume 4040d, 4510, 3533 (U-7, Ernst Reuter Platz oder Bus 245 vom Zoo)
20 Uhr.. Öffentliche Präsentation der Arbeitsergebnisse
Ort: Kreativhaus Wollinerstr. 18/19 U-Bahn:Bernauerstr.

Seminar zur Mitgliederversammlung der PFG 1999: 

Lern-Autonomie

libros fallados: gesprochene Bücher

zum Thema Autonomie zu sprechen, individuell einsteigen, in 10 Minuten eine eigene Kurve mit Lebensdaten zu malen, wann hab ich mich wie in den einzelnen Institutionen gefühlt, eingeschränkt, frei, wo haben wir wichtige Momente zur Autonomie selber erfahren, dann in Kleingruppen austauschen, generative Themen für morgen vorbereiten

Elemente aus persönlichen Autonomie-Biografien:
drei Linien: beruflich, große A., Tendenz steigend
    politisch, innere, Gesundheit, schwere Krankheit, kurz vor positiv
Schule, Ausbildung, Studium, Beziehungen, Fesseln von mir geschmissen, mehrere Beziehungen ...
nur eine Linie, definiere mich über meine Arbeit, war angepasstes Kind, fühlte mich wohl, im Ausland als Gruppe, auf Menschen einlassen als angenommen fühlen,
89 abgerutscht, Boden verloren,  
Linie / Mensch als Einheit mit verschiedenen Ebenen,
als ich anfing zu laufen, sprechen, kommunizieren, die Treppe heruntergelaufen,
Grundschule mit Diskriminierung, im konservativen moralischen Kontext, an staatl. Schule Freiheit, Universität mit Freiheit und Freire,
in Deutschland: ohne Sprache, Rassismus, kämpfen, schlimmer als in der Kindheit, weil das Wort fehlte, jetzt Entdeckung anderer A. , Gleichgewicht als Mensch in Arbeit, Uni, etc.
auch keine Linie, sondern Hin und Her, hadere mit dem Begriff, pos/ neg
beruflich viel mit Leiten zu tun, in Beziehung, zu Gruppe, Team, eingebunden sein, A?
pol: Aspekt Geld, verhindert oder ermöglicht A.
Geld für Kriege verhindert Projekte hier, Angst, das politische Gesicht zu verlieren, Ziel nicht erreicht, A?

steil rauf, freigekämpft, und wieder vereinnahmt werden, wieder ein Befreiungsschlag, körperliche Geschichte, einfache Körperarbeit gab unheimliche A.
Freiheit durch Integration des Körpers, Integration von Tod?
Aussöhnen und zur Beziehung finden, A. im Tod an der Grenze?

Auslandsaufenthalte, Fernweh, starker Druck, viel gelernt, Streik an ausländ. Uni,
Fremder dort zu sein, beruflich:Selbständigkeit als Kampf, den ich gewollt habe, ein Hoch, dann andere Abgründe, politisch: kleine Schritte, lllusionen und Demos, ohne Absprache, bis zur Resignation, ...

Ein afrikanisches Trommelkonzert rief uns zur Vorstellung der Arbeiten für die
Foto-Ausstellung zum Leben in afrikanischen Flüchtlingslagern:
Die Wanderausstellung „flüchtlingsbilder - flüchtlinge fotografieren, eine Ausstellung mit bildern aus ost-und westafrika (kenia, cote d’ivoire)“ mit ca 130 bildern, umschrieben mit den Originalkommentaren, auf 14 großformatigen Tafeln 1,80 x 1,20) und 5 kleinformatigen Tafeln (0,60 x 1,20) zeigt das Leben in langjährigen Lagern aus der Sicht der BewohnerInnen. Sie ist über
philip klever, lokstedter weg 45, 20251 hamburg, tel+fax 040 - 46 11 31
oder till baumann, urbanstr. 119, 10967 berlin, tel 030 - 693 30 49 zu entleihen.
zusammenfassen der Themen für die Gruppenbildung am nächsten Tag
sich selbst ohne beruflichen Abschluß zu bestimmen, selbst definieren, das Ettikett, einzeln kleine Schritt gehen oder zusammentun, was ist damit heute?

meine Identifikation selbst zu finden, mich selbständig gefühlt, als mein Kind geboren wurde, unabhängig und Kraft, alle Unterdrückung zu bekämpfen.

negativ nach der Ent-bindung, will ihn noch in meinem Bauch haben, gelitten, A. ganz schrecklich,

Politik, ökonomische Einschränkungen, Angst, das Gesicht zu verlieren,

Institutionen, beruflich, Ort der A., Eingebunden sein, Kampf mit der Selbständigkeit

innere A. / in Beziehung, als Bindung
Es steckt Trotz dahinter, nicht immer positiv, gegen die anderen, nicht immer abhängig machen, Körperarbeit,

in Partnerschaft, mit Freunden, in der Gruppe, beruflich: Leiten, Führen,
mit Kindern
->von Machtstrukturen zu Beziehungen zu kommen,
Workshop Samstag, 1. Mai in den Räumen der TU
ca 35 Teilnehmende,
Vormittag
Aufwärmen, von Fuß bis Kopf durch den Körper und seine Ausdrucksmöglichkeiten gehen,
mit PartnerIn die Grenzen der Beweglichkeit testen,
Statuen-Bau zu zweit, Bilder zu verhinderter Autonomie
in zwei Galerien zu besichtigen,
in Dreier-Gruppen: jemand nimmt mir die Autonomie,
Gruppenbildung aus ähnlichen Haltungen
Herkunft und politischer Hintergrund der Theater-Methoden, Weiterentwicklung zum Regenbogen der Wünsche und zum Legislativen Theater, Literatur,
gegen mittag:
Drei Gruppen mit je zwei Anleitenden, Entwicklung von Forum-Szenen und Rainbow-Elementen,
als Gruppen gemeinsam in die Mittagspause,
nachmittags
Themen in den Gruppen, Austausch, Vertiefung, Probentechniken, Szenen für die Aufführung:
abends:
Abendessen und öffentliche Aufführung im Kreativhaus Wollinerstrasse
Forum- und Statuen-Szenen zur Autonomie:
Rainbow-Elemente in Streit um Autonomie: Angst, Gewissen, Motivation und Utopie
Regel-Verordnung in der Wohngemeinschaft
Entscheidung zum Wochenende in der Familie
Rüstungs- und Börsenspekulation versus Friedensbemühungen

INKOMM Projektzentrum für interkulturelle Kommunikation
des Landesverband der Arbeiterwohlfahrt im Haus der Jugendarbeit

Durch’s Land der Skipetaren ...

Kosova, das Land der Adler, hier zu Gast

Zukunftswerkstatt zur Lern-Autonomie mit der albanischen Jugendgemeinschaft SHQIPONJA 

16. + 17. April 1999 im INKOMM  (Freitag 18 - 21 Uhr, Samstag 11 - 18 Uhr)

Schlussbericht

Es wirkt wie eine Verrücktheit, mitten im Krieg eine Zukunftswerkstatt zu veranstalten, aber wir hatten sie schon vor den Bombardierungen geplant, und die Situation als Flüchtling in Deutschland war als Ausgangslage schon spannungsgeladen genug: 

    • Die Rechte auf Unterhalt, Ausbildung, Arbeit, Bewegungsfreiheit je nach Status begrenzt und beschnitten,
    • zum Teil inhaltlich unbegründete Status-Unterschiede, die aus Kontingent-Zusagen und verschieden ausgelegten Verwaltungsvorschriften stammen,
    • vollkommen undurchsichtige politische Vorgänge auch in Bezug auf Duldung, Ausbildung, Arbeitserlaubnis und deren rechtlicher Verquickung,
    • große Unterschiede in Sprachvermögen und davon unabhängige Bildungsvoraussetzungen,
    • unklare Ziele und verschiedene Vorstellungen von Aufenthaltszeit und Anpassung sowie Anpassungserwartung hierzulande
    • starke Fixierung auf Geld-verdienen und finanzielle Heimat-Unterstützung, statt (vor allem bei den Jugendlichen) auf Aus- und Fortbildung für die Zeit nach dem Krieg zu achten.

Aus dieser Situation ergab sich für mich als erstes Ziel die Unterstützung der Selbstbestimmung der Einzelnen, da nicht von einer homogenen Gruppe auszugehen war, sondern die Situation der Einzelnen berücksichtigt werden sollte.

Im Gegensatz zur fürsorglichen bis entmündigenden Versorgung sowohl aus dem Familien- wie dem Sozial-Kontext sollte die Autonomie der Teilnehmenden im Vordergrund stehen.

Das letzte Buch von Paulo Freire1 heißt Autonomia: Es faßt noch einmal zusammen, wie wichtig es ihm war, daß wir als Anleitende den Lernenden die Lern-Autonomie belassen, ihnen weder die Verantwortung für die Art, noch den Inhalt ihres Lernens abnehmen.

Wir können Vorschläge machen, uns in die Lebens-Situationen einfühlen, indem wir Aufmerksamkeit und Achtsamkeit mitbringen, unsere eigenen Ziele offenlegen und unser Angebot erläutern, aber wir können das Lernen nicht abnehmen, den Stoff nicht einfach aus unseren Vorräten aufdrängen, weil wir sonst das Fragen zuschütten.

So ist es dann zwar nicht immer leicht auszuhalten, am Ende einer Veranstaltung mit weit mehr Fragen dazustehen, aber es ist genau die Qualität diese Dienstes: Fragen verfeinern, erweitern, zu teilen und in der Anteilnahme darüber hinaus zu weisen: Was sagen sie in unserer verrückten Gesellschaft?

Diese hat uns ja auch mit aller Macht durch die Tage begleitet: Der scheinbar fürsorgliche Bombeneinsatz, der aber keinen Unterschied zwischen Gut und Böse herbeizaubern kann, die Heimat mit uranstrahlenden Splitter-Geschossen verseucht, die Feindschaft für weitere Generationen aufbaut.

Viele Befürchtungen, wie die Verwicklung des Waffenhandels mit dem Drogenmarkt, die auf die eigenen Kinder zurückwirken kann, tauchten nur am Rand in einzelnen Bemerkungen auf, die das folgende Protokoll nicht wiedergeben kann.

So sind in vielen Stichworten beide Seiten enthalten, derzeitiger Schrecken und zukünftige Hoffnung. Wir sind in die Zeit nach dem Krieg gegangen, um Energie für dieses Danach in unsere Lern-Situationen zu holen. Ob und wie weit dies gelungen ist, wird erst die weitere Zeit zeigen.

Es war eine sehr berührende Arbeitssituation, und ich danke allen, die daran teilgenommen, die mich dazu ermutigt und uns in ihrer Weise unterstützt haben.

Alle, die jetzt Interesse daran bekommen, können bei mir, dem Inkomm oder bei SHQIPONJA für weitere Projekte Kontakt aufnehmen. Fritz Letsch

Einladung zur Zukunftswerkstatt

Die Beteiligten arbeiten im Rahmen einer gemeinsamen Moderation in kleinen Gruppen an ihren eigenen Themen: Wie lernen wir bisher, wann ist unser Lernen besonders erfolgreich, wie würden wir es uns wünschen?

Viele unserer Ideen scheitern an unser eigenen Unsicherheit, an einem mangelnden Austausch und an der Resignation, die aus schlechten Erfahrungen besteht, oft nur schlecht verdaute Erfahrungen.

Situation der Flüchtlinge und Asylbewerber

Ein Teil der AsylbewerberInnen sind anerkannt, ein größerer Teil der Flüchtlinge bleibt geduldet. Viele Jugendliche treffen sich zur Zeit im Freizeitheim Hirschgarten, die Auseinandersetzungen um die Zukunft der Heimat und die eigene Rolle darin werden von den Einzelnen sehr verschieden eingeschätzt, sind aber von großer Verbundenheit mit den dortigen Familien geprägt.

Auch Münchner InteressentInnen, die nicht in Initiativen, Betrieben und Projekten mitarbeiten, sind herzlich willkommen, um ihre eigenen Erfahrungen und die „Normalität“ der Schulen und Ausbildungen zu reflektieren und eigene persönliche Ansätze zu entwickeln.

Grundgedanken der Lern-Werkstatt:
    • die Situation in München als Ansatz für autonomes Lernen zu begreifen, das heißt, aus Hilfe­stellungen die eigenen Projekte definieren, durchführen und kritisch reflektieren lernen
    • die emotionale Situation des Kosova in konkrete Visionen der Einzelnen zu verwandeln: wie will ich heute hier und morgen dort leben?
    • die Rückkehr vorzubereiten: konkrete Ausbildung für die eigene Zukunft finden
    • Ein erster Schritt ist nun die Durchführung und die Vermittlung der Methode Zukunftswerkstatt als Beispiel für moderierte Situationen,
    • ein Zweiter kann (zum Teil schon in der Werkstatt) die Vermittlung autonomer Lernweisen und die verantwortliche Anleitung zu solchen Projekten sein,
    • ein Dritter wird die gemeinsame Suche und die Entwicklung von Kriterien für Projektpartnerschaften, die für die weitere Lernsituation der Einzelnen Praktika oder Ausbildungen anbieten und vermitteln können.

Programm der Zukunftswerkstatt
Freitag, 16.4. 18 -21 Uhr: Was hindert uns am eigenständigen Lernen, Arbeitsgruppen

Samstag 17.4. 11-14 Uhr: Utopien von autonomer Arbeit, Lernen und Fortbildung
15-18 Uhr: Strategien der eigenständigen Organisation mit Partnern
Kurze Protokolle sollen schon Aufgabe der Arbeitsgruppen sein, ein gemeinsamer Bericht wird aus den Mitschriften für die beteiligten Organisationen zusammengestellt.

Teilnahmebeitrag:
Bitte einen Beitrag zur gemeinsamen Verpflegung mitbringen, Getränke werden vom Haus verkauft.
Eingeladen und zur Mitarbeit angesprochen sind:
Netzwerk Selbsthilfe München, Euro-Trainings-Centre e.V.
Flüchtlingsrat München, Flüchtlingsamt München,
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Stadtverband München
Studierende und KollegInnen der fachhochschule münchen, fachbereich 11 sozialwesen,
Backstage Jugendprojekt Heizkraftwerk,
IBPRO Institut für Beratung und Projektentwicklung
im Projektverlauf kommen dazu:
Bayr. Flüchtlingsrat, Friedensgruppen, GWR,
Arbeitsamt München, Handwerkskammer,
weitere Vorschläge sind willkommen!
mit den besten Grüssen,         Mislim Berisha        Fritz Letsch

SHQIPONJA Albanische Jugendgemeinschaft

Die albanische Jugendgemeinschaft SHQIPONJA wurde am 15.05.1995 auf Initiative von albanischen Jugendlichen und mit der Hilfe von djo - Deutsche Jugend in Europa gegründet. SHQIPONJA ist Mitglied der djo Deutsche Jugend in Europa, Landesverband Bayern und damit auch Mitglied im Bayrischen Jugendring.

SHQIPONJA fördert die Interessen der Jugendlichen aus dem albanischen Sprachraum, hilft bei der Lösung ihrer wirtschaftlichen, sozialen, und kulturellen Probleme, dient der Bewältigung der Probleme der deutschen Sprache, Schul- und Ausbildung, Wohnung und Gesundheit.

SHQIPONJA pflegt die albanische Kultur, Musik und Folklore durch Kurse, Seminare, Ausstellungen und Veranstaltungen und schafft kulturelle und sportliche Betätigungsmöglichkeiten.

SHQIPONJA setzt sich für die Zusammenarbeit mit anderen deutschen und ausländischen Jugendorganisationen ein, im Sinne der Solidarität, Völkerverständigung und Integration.

Freitag abend

Vorstellung INKOMM, Rahmen, Zeitplan
Teilnehmende: MitarbeiterInnen des INKOMM, Studentinnen der FH-München, Mitgliedern der Jugendgruppe Shiponja und Leiter und Gründer, eine albanische Lehrerin an der Volkshochschule, Fritz Letsch, SozialarbeiterInnen von Flüchtlichsunterkünften und interessierte Kosovo-Albaner. 

Zukunftswerkstatt und Lern-Autonomie:

Zukunftswerkstatt- Einführung:

3 Phasen, verteilt auf Abend, Vormittag und Nachmittag
Kritik: Warum ist es so? Die Probleme und ihre Hintergründe untersuchen
Utopie: Welche Vorstellungen haben wir für ein Leben nach dem Krieg
Strategie: Unsere Möglichkeiten der Verwirklichung, Wo holen wir Unterstützung.

Lernautonomie:

Wofür lernen wir? Wie lernen wir, macht lernen auch Spaß, wo lernen wir was?
Z. B. in einem Betrieb, oder kann ich vielleicht ein Praktikum machen...,
oder auch: mit wem kann ich lernen.

Einzelne Vorstellungen der Teilnehmenden. Was erwarten sie, wer sind sie:
Ideen, Methoden kennenlernen, albanische Kultur kennenlernen, mehr über albanische Kultur lernen (wurde öfters genannt), Brücke zwischen Kulturen herstellen, die Arbeit des Hauses kennenlernen, 

1. Schritt: Was hindert mich am Lernen?

Auf rote Kärtchen einen Stichpunkt schreiben und in die Mitte damit.
Sortieren: Nach Gebieten und Gemeinsamkeiten:
    • Zeit / Störungen von außen
    • familiäre Verpflichtungen, fernsehen, putzen, andere Verpflichtungen und Ablenkungen
    • Orientierungsschwierigkeiten (Was ist wichtig, wo fang ich an)
    • Sprache (Sprachbarrieren überwinden, ...)
    • Lust (keine Lust, Trägheit, Frustration, das Gelernte nicht zu behalten, Streß durch keine Lust)
    • finanzielle Gründe, Geldmangel,
    • Situation im Kosovo
    • Angst etwas falsch zu machen, weiß nicht, wo ich anfangen soll, was ist wirklich wichtig zu lernen
    • äußere Begrenzungen (zu enge, laute Wohnung, Gesetze, Integrationsverbot, Heimweh, Irritation)
    • Konzentrations- und Lernschwierigkeiten, Motivations-Schwierigkeiten, keine Unterstützung

Mit Punkten nach Wichtigkeit bewerten, jeder bekommt 2 Wertungspunkte
7 P    Situation im Kosovo
7 P.    Zeit
7 P.    Motivation/ Streß, keine Lust, Trägheit,
4 P     Sprache, Geld, Gesetze,
3 P     Ablenkung, Unterstützung, keine Punkte bei Konzentrieren, Spaß, Gemeinschaft

Arbeitsgruppen: Spinnweb-Analyse
Die Themen mit „Warum-Fragen“ bearbeiten, das Ganze geschieht in Gruppen, immer mit der Frage:
Warum: „Perse“ / pse: Wie Kinder immer weiter nachfragen: Warum ist es so, warum?
    • Situation im Kosovo z. B. warum hindert uns die Situation im Kosovo am Lernen? Weil wir aggressive, ängstlich oder hoffnungslos werden? Warum? Weil wir Gewalt, Völkermord und Vertreibung sehen.
    • Sprache: wo sie am dringendsten fehlt, beim Arzt, im Krankenhaus
    • Stress: warum hindert uns Stress am lernen? z. B. weil wir viel zu tun haben. Warum? z. B. wegen den unzähligen Interessen, Pflichten, Sachen, die wir machen wollen oder müssen.
    • Gesetze: z.B.: Warum hindern uns Gesetze am Lernen? Weil sie z. B. Ausbildungsverbote bedingen. Warum Ausbildungsverbote? Weil sie von Politikern z. B. so gemacht werden (Blüm). Warum werden diese Gesetze erlassen? Daß Deutschland z. B. für AusländerInnen an Attraktivität verliert. Außerdem soll z. B. auch von wirtschaftlichen Problemen abgelenkt werden. Warum? Als politische Strategie.
    • Zeit: z. B. : warum ist Zeit ein Problem? weil man viel warten muß auf Behörden. Warum muß man soviel warten auf Behörden? weil man dort etwas braucht. Warum braucht man dort etwas? Weil oft etwas fehlt.
Jede Gruppe präsentiert die erarbeiteten „Spinnweben“ vor der Großgruppe. Gespräche dazu

Kurzer Ausblick auf Morgen, auf die Utopie und die Verwirklichung unserer Ideen.
Samstag
Am Morgen: Überblick zum Tag, der Positiven Wendung und den mehrfachen Utopie-Einstiegen
positive Wendung:
Wir nehmen die Analyse-Begriffe der Spinnweb-Bögen und versuchen, zu den negativen Elementen das positive Gegenstück zu finden.
Beispiele:    Vergewaltigung  -    Respekt vor der Frau
        keine Zeit:     -    Ich weiß, was mir wichtig ist.
Situation im Kosovo
Unabhängigkeit        -    Demokratie
Keine Grenzen zu Europa -     Vereinigung mit Europa, Kunst, Kultur, Sprache, Ökonomie
Angst            -    Freiheit
Entführung        -    Freiheit
Gewalt            -    Respekt
Aggressivität        -    Toleranz
Vorgeschichte        -    Mehr Erfahrung und Lernen für Zukunft
Betrug            -    Ehrlichkeit, Vertrauen
Völkermord        -    Achtung, Ehrfurcht, Bewußtsein, gleichberechtigt behandeln
Vergewaltigung        -    Respekt
Vernichtung        -    Erhalten, gleichmäßig behandeln
Hoffnungslos        -    Visionen, Liebe haben
Vertreibung        -    Stützen
Wir haben keine Zeit    -    Wir haben Zeit!!!
    • indem ich herausfinde, entscheide, was ich will, was mir wichtig ist.
Dann habe ich auch keine Angst, etwas falsch zu machen, weil ich ja weiß, was mir wichtig ist
    • keine Zeit, weil man viel für Jugendliche macht - Unterstützung in der Organisation, Jugendliche mehr selbst organisieren lassen, Verantwortung aufteilen
    • Schule und Hausaufgaben rauben Zeit - Schule und Hausaufgaben als Chance sehen, bei der Schule versuchen, eigene Ideen einzubringen,
Gesetze
    • Gleichheit vor dem Gesetz, bei der Arbeitssuche
    • die Ursachen der Arbeitslosigkeit bekämpfen
    • sich an die Flüchtlingskonvention halten
    • Privatinitiativen
    • gleiches Existenzminimum, Chancengleichheit
    • Chance auf Integration, Kriminalität und Depression vermeiden
    • Blick nicht nur auf BRD sondern Europa und die ganze Welt
Stress, keine Lust      -    Gelassenheit, Lust zu Lernen
    • wenig zu tun - interessante Sachen - Recht, Fehler zu machen (Recht, aus Fehlern zu lernen) - Zufriedenheit
    • Freiheit, das zu lernen, was man will - Mündigkeit der BürgerIn - Gemeinschaft statt System
    • Kein Stress im Privatleben, weil dieses für uns dann eher Stütze oder Ressource für Kraft und Liebe ist
Einführung der Utopie        Eine Reise in der Zeit, geleitete Visualisierung
Eine Zeitmaschine verwandelt uns, bringt uns in eine spätere Zeit:
Wir sind jetzt 70 oder 75 Jahre alt, sitzen in einem Schaukelstuhl, wir sind im Kosovo, es ist ein Fest ....
was gibt es, was sehen wir, wo sind wir, ...
die Kinder fragen uns, was wir feiern, ... wir antworten, und wir erzählen, was wir in der Vergangenheit gemacht haben, was wir zur Veränderung beigetragen haben ...
Erste Impulse aus der Runde: Musik, Tanz, Freunde,
Aufgabe: Dieses Fest vorbereiten.
Was war nötig, daß es so weit kommen konnte, was hast du in der Vergangenheit dazu beigetragen?
Wo fange ich an, wer macht was, mit wem ... in Zweiergruppen aufschreiben, dann vorstellen:
Linda + Istref: Freiheitstag, Freiheit und Demokratie, viele Leute, lächeln, Wein, gutes essen, Tanzen, singen, Geschichten erzählen
Eshref + Karin: Feiern, weil wir viel gearbeitet haben, lange her, daß wir gefeiert haben, jetzt Lust zu feiern, was erzählen wir den Kindern? Es gab eine Zeit, die schlimm war, Krieg, Haß, Gewalt, schlimm Fehler sind gemacht worden, kranke Politik, ... wir erzählen den Kindern eine Geschichte, damit es keinen Haß gibt, erzählen wir es als Märchen:
Ein Schatz liegt in einem Loch, außerdem ist auch noch eine Schlange in diesem Loch, ein „Dieb“ springt in das Loch, doch er verliert sein Leben, weil er ohne zu arbeiten den Schatz stehlen wollte...
was ist Schlange, Loch, ein Schatz, ein Fremder, kommt, etwas zu nehmen, was ihm nicht gehört,
das Gesetz ist die Schlange, die den Schatz verteidigt ...
wenn das Kind nicht aufhört, zu fragen, erzählen wir die Utopie,
im Krieg sind alle nur Verlierer, wir sind zurückgekommen, alle schämen sich, es tut allen leid, alle sind traurig, jetzt haben wir aufgebaut, viel zu feiern, das beste Fest
Mislim + Sema: Fest am Tag der Unabhängigkeit des Kosovo
Festhalle an einem Fluß, viele Gäste aus dem Ausland, wir sind die Seniorengruppe, auch Tanzgruppe, mitgestartet die Integration, Ausstellung zur Geschichte von 2000 bis 2050, aus allen Ländern der Welt, Begrüssung, als Integrationsminister, war im Ausland gewesen, viele Freunde sind gekommen, das Programm wird vorgestellt:
Ich war im Ausland, in München, habe viel Freunde da gewonnen für die Belange des Kosova, es hat eine große Vernetzung friedlicher Lösungen stattgefunden, die Gäste aus verschiedenen Ländern haben uns geholfen, aufgenommen, bis wir wieder unsere Unabhängigkeit bekommen haben.
Wolfgang und Frau Hotijani: Aus unserer Arbeit in Deutschland
Wir sind für das Ende des Krieges eingetreten, haben eine Zukunftswerkstatt im INKOMM gemacht, den Flüchtlingen geholfen, mit Geld, Übersetzung, Unterkunft und Medizin.
Wir haben versucht, den Haß kleiner zu machen, Kinder und Jugendliche ausgebildet, friedlich und demokratisch miteinander umzugehen und miteinander zu leben
Wir sind in den Kosovo zurückgegangen und haben Verwandte und Bekannte gefunden, und haben mit ihnen im Kosovo Gemeinschaft aufgebaut
Wir haben gelernt, mit ehemaligen Feinden achtsam und respektvoll umzugehen,
Wir haben den Menschen geholfen, mit ihren Ängsten, ihren schlechten Träumen umzugehen,
Wir haben uns aktiv für Versöhnung eingesetzt (wer bittet, bekommt!) Eine Hand wäscht die andere
Wir haben den Kosovo bewusst aufgebaut,
Wir haben geholfen, Organisationen aus anderen Ländern zur Hilfe und Unterstützung (Aufbau) anzuregen
Wir haben neben den Notwendigkeiten (Essen, Unterkunft,...) auch versucht, Heimat zu schaffen:
    sich wohlfühlen,
    mit der Familie zusammensein,
    unsere Kinder albanisch aufwachsen zu lassen,
    unsere Sprache sprechen zu können,
    eigene Kultur zu vermitteln (feiern, Tänze, Musik, Kleidung...)
Was wir noch tun:
-    Gemüse, Mais, Weizen, Kartoffeln anbauen,
    Schulen aufbauen, Bäume pflanzen, Tiere halten,
-    Unterstützung für private Schulen aufbauen
-    medizinische Vorsorge aufzubauen
-    die Wohnung einrichten
-    Bäume pflanzen, Blumen, Tee
hans: wir haben mit einem Auge auch geweint, Angehörige und viele Dinge verloren,
Wir feiern ein Freiheitsfest, auch Freiheit, unsere Talente einzusetzen, nicht nur Arbeit, um Brot zu haben, sondern auch um zu entwickeln,
Gefühle dabei:
nach 50 Jahren ... Erinnerung an die Verluste im Krieg vor 50 Jahren in Deutschland,
Die Geschichte von dem Kind, das allein an der Grenze steht:
es bleibt allein, weil alle meinen, es gehört zu den anderen ... statt zu fragen, vielleicht gehört es zu uns!
Wenn uns jemand fragt, erst die Kinder beachten ...

Nachmittag

Strategie: Wie kommen wir vom Problem zur Utopie
Wie wir eine Strategie entwickeln: Beispiele vom Hausbau,
Frage der Zeiteinheiten. Wir unterteilen die Zeit bis zur vollständigen Utopie in kleine Zeitabschnitte. Was muß in welchem Abschnitt geschehen, was geschieht mit mir, was mache ich?
Einstieg aus der Münchner Geschichte: Die zerbombte Stadt, Trümmerfrauen, die Straßen freiräumen, Straßenbahnen, der Schuttberg auf dem vorherigen Flugplatz, die damaligen Überlegungen, alles liegen zu lassen und München am Starnberger See vollkommen neu aufzubauen,
kurze Auseinandersetzung, ob wir Deutschen wie Serbien waren:
Die Tschechei „befreit“, Polen überfallen, Österreich „angeschlossen“ ...
Themen aus den Arbeitsgruppen aufgreifen und als Kraft nutzen:
Was hatte ich selbst gelernt, wie habe ich für andere Lernen angeleitet?
Wir entwickeln ein neues Land:
Schulen, Sprachen
Situation im Gastland:
Wie Jugendarbeit
Muttersprachlicher Unterricht, Deutsch und Albanisch parallel
Jugendorganisationen: Sport, Konzerte als Möglichkeiten, Geld zu organisieren
damit den Landsleuten helfen
Dann im Kosovo:
Schulen, Kindergärten usw. aufbauen
Was braucht man:
Geld, Lehrer, Ausstattung, usw.
Frieden und Freiheit sind das Wichtigste

Aufgaben:
viele Lehrer, verschiedene Niveaus, - Fachlehrer, interkulturelle Erziehung,
moderne oder alternative Lehrmethoden,
Fremdsprachen, Schülerorganisationen,
Freizeitangebote, Austauschprogramme mit anderen

Arbeitsschritte:
Gründen eines Bildungsministeriums, notfalls in privaten Häusern (Keller, Dachgeschoß)
im Freien, aber angestrebt werden eigene Gebäude
Ausbildung der Lehrer, momentan im Ausland, später im eigenen Land
Vorhandenes Lernmaterial sammeln, zusammenstellen, erneuern
 
Gelderbeschaffung:
Unterstützung vom Ausland (Spenden)
Aufbau von / durch eigene Möglichkeiten, um wirtschaftliche Unabhängigkeit zu bekommen,
evtl. Entschädigung
Sozialsystem
Information zum bisherigen System, zu parallelen Entwicklungen in Deutschland damals,
nach (Bürger-) Kriegen in anderen Völkern,
Aufbau eines Sozialsystems nach pluralistischen Merkmalen
Integration Zukunft:
serbisch, albanisch, orthodox, katholisch, islamisch
möglichst rascher Aufbau
betriebliche Ausbildung als alternative nach der 8. Klasse einführen - duales System
demokratische Jugendverbände
von außen aufbauen - demokratische Voraussetzung
pädagogische Berufsfelder ausbauen, - Sozialarbeit - Soz. PädagogInnen, psych. Beratung
Wiederherstellung von Gesundheitssystem / Sozialversicherung für alle
Kindergeld, Rente, Arbeitslosigkeit,
eigenmotivierte Unterstützung, Dezentralisierung, Selbstverwaltung ... fördern
öffentlicher Dienst
Jugendarbeit
Gefahren:
Kontakte mit Drogen, (schnelles Geld)
Organisieren von Jugendabende
Ausflüge machen, Disco gehen, Kino
Seminararbeit, Veranstaltungen - Jugendliche übernehmen selber Aufgaben

aber auch:
Zeit lassen und Vertrauen aufbauen
Jugendliche finden, auf sie zugehen,

Wo gibt’s Räume, Geld, Spenden, Träger,
Unterstützung (KJR, Jugendorganisationen, Caritas, Flüchtlingsamt)

Ziele:
Selbstbewusstsein
Lust zum Leben
Zeit nützen in München (für Schulung, Arbeit, Freizeit, kulturelle Aktivitäten)
 
Ziele + Forderungen von Mädchen und Frauen, Jungen und Männer
Stark machen zum weitergeben der eigenen Kenntnisse (Jugendleitung, Organisation)

auch Vorbereitung auf Rückkehr in den Kosovo, um sich dort zurechtzufinden

Politik
Demokratie
freier Staat Kosovo
Präsidentenwahl
Bürger wählen frei den Präsidenten
Parlament, Abgeordnete wie im Europäischen Parlament
Mehr Parteiensystem
Bürger können frei wählen,
Partei für andere Nationen, z. B.
Grundrechte schaffen
Gesetz soll Bürgerentscheid ähneln
allg. Menschenrechte ( freie Religionen, Versammlungsfreiheit, ), Medienfreiheit, Meinungsfreiheit, Gesetzt vergleichen wir mit anderen Ländern in Europa,
Bildungssystem (Muttersprachl. Unterricht)
Zwei Nationensystem
alle Menschen alb. Staatsangehörigkeit - Gleichheit vor dem Gesetz
anderer Nationen Recht auf eigenen Kultur
Sozialsystem (Krankenvers. usw.)
Grenzen abschaffen in Europa
Politische Bildung für alle

Wirtschaftssystem
Voraussetzungen
Ideen, Erfindungen fördern
Gute BeraterInnen,
motivierte, zuverlässige Arbeitskräfte,
Geld für die Wissenschaft,
Internationale Kontakte,
gute Ausbildungen
Kapital gerecht verteilt, gerechter Lohn,
Auswirkungen für Mensch und Umwelt:
Arbeit, Geld und Luxus für alle,  saubere Umwelt
keine Kriminalität (Kinder brauchen nicht klauen)  keine Atomkraft,
keine Zeit zum Streiten
saubere Flüsse, Gewässer,
hohe Kultur - Ethik                    
Wirtschaft zahlt für Sozialleistungen
Viel Geld im Umlauf - Kaufkraft
Teilnehmende (...)
Medien:

Musik: CDs: 1001 Desire von Shkumbin Kreyeziu, Dani von Kenge Dasmash, Xeni: Hitet
Papier, Stifte, Moderationsmaterial: Plakate und Karten, A4-Papier, Pinwände, Schreibwand
Blumen, Getränke, albanisches Mittagessen

Entwurf zur Weiterarbeit

Zukunftswerkstatt der Jugendgruppe bei SHQIPONJA (Antrag) über INKOMM,
Theaterprojekt zum Stadtteilfest Neuhausen mit den Studientinnen der fhm
Ideen für weitere Zukunftswerkstätten
Computerprojekt für albanische Jugendliche (INKOMM + SHQIPONJA, Sema und Nesim)

Organisatorisches...:
soll in der nächsten Zukunftswerkstatt übersetzt werden? wie können Methoden transparent gemacht werden? Fotos zum Bericht dazu, ...
Anregung, die albanische Sprache an der Vhs zu lernen,
Schlußwort von den Teilnehmenden: (Weil in der Demokratie das Volk zu Wort kommen soll:)

Literatur zur Zukunftswerkstatt:
meine artikel als links:
Robert Jungk, Norbert R. Müllert: Zukunftswerkstätten, Mit Phantasie gegen Routine und Resignation, Heyne Taschenbuch 16,90
Beate Kuhnt, Norbert R. Müllert: Moderationsfibel Zukunftswerkstätten verstehen anleiten ein­setzen, Das Praxisbuch zur Sozialen Problemlösungsmethode Zukunftswerkstatt, Ökotopia 32.-
Jungk, Robert: Statt auf den großen Tag zu warten. Über das Pläne schmieden von unten. In: Kursbuch 53, Utopien. Berlin 1978
Sellnow, Rainer: Einführung in die Methode Zukunftswerkstatt. In: Bürgerforum und Zukunftswerkstatt. Arbeitshilfen für die Erwachsenenbildung. Frankfurt a.M. 1990. Vertrieb: Pädagogische Arbeitsstelle im Dt. VHS-Verband
Goss-Mayer, Hildegard: Der Mensch vor dem Unrecht. Wien / München. Europa Verlag
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